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Die Flucht über das Meer…
Im Jahr 1945: In den letzten Kriegstagen flüchten tausende
Menschen aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Unter den vielen
Flüchtlingen sind auch der deutsche Deserteur Florian, die litauische
Krankenschwester Joana und die junge Polin Emilia. Zusammen mit anderen reisen
sie in einer Notgemeinschaft – so verschieden sie auch sind, haben sie doch
eine Gemeinsamkeit: Jeder von ihnen hütet ein Geheimnis, das niemand erfahren
soll – das Misstrauen ist groß.
Die Reiseroute der Gemeinschaft ist lebensgefährlich: Über
das zugefrorene Haff wollen sie nach Gotenhafen gelangen, um dort an Bord der
„William Gustloff“ zu gelangen – das Schiff soll sie sicher in den Westen
bringen. Doch in Sicherheit sind sie auch an Bord noch lange nicht –
dramatische Stunden beginnen…
„Per aspera ad astra, Papa, hatte ich geflüstert. Durch Mühsal zu den Sternen. Diese lateinische Redewendung hatte er immer benutzt, wenn ich mich über Schwierigkeiten beklagt hatte. Wo mochte er jetzt sein? Ich sah zu Himmel auf, fragte mich, ob die Sterne hier über Ostpreßen genauso schön waren wie zu Hause.“ - Seite 124
Schon lange wollte ich dieses Buch aus dem
Königskinder-Verlag lesen. Und es hat mich von der ersten Seite an mitgerissen
und erschüttert. Die Handlung spielt in den letzten Kriegstagen im Januar 1945,
als tausende Menschen versuchen, vor der Roten Armee in den Westen zu flüchten
und erzählt die dramatische Evakuierungsfahrt der „William Gustloff“. Der Roman beruht auf historische Fakten, die
von der Autorin meisterhaft recherchiert
und hier sehr detailreich wiedergegeben wurden. Die Hauptcharaktere sind
drei junge Menschen, die wie viele andere auch nach Westen fliehen wollen. Das
Spannende hier: Jeder hat seine eigene Geschichte und hütet ein Geheimnis, das
um jeden Preis geheim bleiben soll. Worum es sich handelt und wie sich die
Figuren entwickeln erfährt man nach und nach. Noch ahnt niemand, dass sich noch
eine ganz andere Katastrophe anbahnt…
Das Buch ist aus vier Blickwinkeln geschrieben – jeweils in
der Ich-Perspektive aus der Sicht von Florian, Joana, Emilia und Alfred, einem
Matrosen.
Die Story ist fesselnd, sehr erschütternd und zeigt einmal
mehr, welches Leid die Menschen im Zweiten Weltkrieg erleiden mussten.
„Die Verzweiflung war so greifbar, dass ich sie vom Kai hätte schaufeln können.“ – Seite 169
Das Cover ist düster gehalten und gibt genau das wieder, was
den Leser im Roman erwartet. Sehr gelungen. Vorn und hinten im Buch findet man
noch Karten der Länderaufteilung – zum Vergleich aus dem Jahr 1945 und heute.
Sehr lesenswert und informativ ist auch das Nachwort, in dem die Autorin die
erschreckenden historischen Tatsachen der damaligen Zeit schildert.
Mein Fazit: Ein Roman, der fesselnd, dramatisch und
erschütternd ist. Ruta Sepetys schafft es, mit ihrem besonderen und klaren Schreibstil
die schrecklichen Geschehnisse aus vier Perspektiven zu schildern. Die
Hintergründe sind meisterhaft recherchiert, die Handlung ist zwar packend, aber
auch zutiefst erschütternd und berührend
– ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Sehr hochwertig,
anspruchsvoll und lesenswert.
Meine Bewertung:

Autorin: Ruta Sepetys
Genre: Historisches Drama / All Age
Seitenanzahl: 416
Verlag: Carlsen / Königskinder
Hallo Nicole,
AntwortenLöscheneine schöne Rezension, die das Interesse weiter anfacht. Ein paar Mädels und ich werden das Buch in einer Leserunde gemeinsam lesen. Ich bin schon sehr gespannt drauf. Grad der historische Hintergrund mit der Gustloff macht mich neugierig.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
Löschendanke, das freut mich. :)
Ich fand alles unheimlich gut recherchiert.
Dann wünsche ich euch schonmal viel Spaß und bin auf eure Meinungen gespannt!
Liebe Grüße
Nicole